Yucata
Im dichten Urwald von Mexico, nahe der Stadt Palenque, steht der Sonnentempel
der Maya. Die Felder des Spielplans YUCATA' entsprechen exakt den Gängen dieser
bedeutenden archäologischen Fundstätte. Die hellen und die dunklen Steine
symbolisieren die guten und die schlechten Einflüsse, die es zu suchen bzw. zu
meiden gilt. Wahrscheinlich wurde YUCATA' ausschließlich von Priestern zu
bestimmten Ritualen gespielt. Da aber Mayapriester heutzutage recht rar sind,
können sich auch andere Sterbliche an das Spiel wagen, ohne den Zorn der Götter
befürchten zu müssen.
Spielbeginn
Jeder Spieler erhält ein Amulett und 7 Karten der entsprechenden Farbe. Das
Amulett wird auf das erste Feld des Spielplans gesetzt.
Spielablauf
Ein Startspieler wird ausgelost. Abwechselnd legen die Spieler stets zuerst eine
Karte offen aus und setzen dann ein Amulett entsprechend viele Felder vorwärts,
ehe der Nächste eine Karte auslegt, sein Amulett versetzt, usw. Dies geht
solange weiter, bis ein Amulett das letzte Feld erreicht oder überschreitet. Es
dürfen sich beide Amulette auf dem selben Feld befinden.
Die Karten
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Mit einer 1, 2, 3, 4 oder 5er Karte wird das eigene Amulett um 1, 2, 3, 4 oder
5 Felder vorwärts gezogen.
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Mit der -Karte
setzt man sein Amulett auf das Feld vor das führende Amulett. Spielt der
Führende diese Karte, zieht er sein Amulett um ein Feld weiter.
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Mit der -Karte
zieht man genauso wie der vorhergehende Spieler. Das heisst, man 'kopiert' die zuletzt gespielte Karte.
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Die -Karte
darf nicht als erste Karte ausgespielt werden.
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Kein Spieler darf die gleiche Karte ausspielen, die sein Vorgänger gelegt hat.
Eine Ausnahme gibt es nur bei der letzten Karte, wenn man keine andere Wahl
hat.
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Jeder Spieler läßt seine ausgespielte Karte offen vor sich liegen und legt
seine neu gespielte Karte obenauf. So können alle nur die zuletzt gespielte
Karte der Mitspieler erkennen. Sind nach 7 Runden alle Karten gespielt, werden
sie wieder auf die Hand genommen.
Die Steine
Erreicht oder überschreitet ein Spieler mit seinem Amulett ein Feld, auf dem ein
Stein liegt, muß er diesen an sich nehmen. Zieht der Führende beispielsweise
drei Felder weit, nimmt er drei Steine auf. Hinter dem führenden Amulett kann
sich also in keinem Fall mehr ein Stein auf dem Brett befinden.
Spielende
Die Spielzüge enden, sobald alle 35 Steine abgeräumt sind. Danach wird
abgerechnet. Zuerst gibt der Spieler, der den roten Stein besitzt, diesen
mitsamt einem blauen zurück. Besitzt er keinen blauen Stein, hat der rote keine
Bedeutung. Dann muß jeder Spieler für jeden gesammelten blauen Stein einen oder
mehrere helle Steine zurückgeben. Dabei gilt folgende Regel:
1 blauer Stein - 1 hellen Stein abgeben
2 blaue Steine - 3 helle Steine (1+2) abgeben
3 blaue Steine - 6 helle Steine (1+2+3) abgeben
4 blaue Steine - 10 helle Steine (1+2+3+4) abgeben
usw.
Wer danach die meisten hellen Steine besitzt, darf sich als Sieger und als
Günstling der Götter bezeichnen.
Andere Aufstellungen
Die Mischung der Steine auf dem Spielbrett stellt eine der taktischen
Herausforderungen von YUCATA' dar. Die Verteilung, wie sie in der
Spielvorbereitung beschrieben wird, ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Eine
Auswahl zeremonieller Maya-Aufstellungen bietet der nächste Abschnitt.
Zeremonielle Aufstellungen der Maya
Kintaya (böse Falle) Der Beherrscher dieser Zeremonie (der
Sieger dieses Spiels) galt als geschickter Führer, der bösen Fallen (Intrigen)
geschickt ausweichen konnte. Er erhielt besondere Machtbefugnisse.
Monzola (süße Feige) Die Feige galt bei den Maya als Symbol der
Versuchung. Wer ihr erlag, mußte mit unangenehmen Folgen rechnen. Der Sieger
dieses Spiels konnte der Versuchung widerstehen und wurde in den Kreis der
Hohepriester aufgenommen.
Ayuno (großer Bocksprung) oder Mayaya (Zwilling)
Zeremonie zur Aufnahme in die Priesterschaft. Um Macht und Ansehen eines
Priesters zu erlangen, mußte der Kandidat sowohl die Ayunito- als auch die
Ayuno-Prüfung mit Auszeichnung bestehen. Wer hierbei durchfiel, durfte die
Prüfungen jedoch beliebig oft wiederholen.
Ayunito (kleiner Bocksprung) Die Spiele "Ayunito" und "Ayuno"
galten als die beiden wichtigsten Prüfungen, die ein Anwärter bestehen mußte,
um in den Kreis der Priesterschaft aufgenommen zu werden.
Tumo Zumo (große Vorsicht) Dieses Spiel gewinnt nur derjenige,
der sein Spiel von vornherein umsichtig, aber nicht zu defensiv, anlegt. Diese
Spielzeremonie diente dazu, unter geeigneten Kandidaten den besten Feldherrn zu
ermitteln.
Zattopusta (rauher Wind) Der Sturm schwillt an, der Sturm läßt
nach. Der Beherrscher dieses Spiels wurde als würdig erachtet, den Vorsitz im
Ältestenrat zu übernehmen.
Acuma y Taya (Wasser und Licht) Die Anordnung der dunklen
Steine ähnelt dem "Taya", dem Regenbogensymbol. Der Sieger dieses Spiels galt
als Günstling von "Tayatoz" (Regengott der Mayas) und war als angesehener
Hohepriester für Wetterzeremonien zuständig.
Ozzi Krakra (7 schwarze Raben) Die Raben symbolisieren die
Entbehrung und können beispielsweise auf 7 Dürrejahre hinweisen. Der
Beherrscher dieses Spiels wurde als würdig erachtet, die jährlich stattfindende
große Fruchtbarkeits-Zeremonie durchzuführen.
Yazurika Das ist eine zufällige Brettaufstellung.