Carcassonne - Jäger und Sammler - Allgemeine Spielinformationen
Carcassonne J&S
2-5 Spieler, ab 8 Jahren
AutorKlaus-Jürgen Wrede
GraphikerJohann Rüttinger
Veröffentlicht vonHans im Glück
Rio Grande Games
Online seit 2007-06-02
Entwickelt vonKay Wilke (Sparhawk)
Boardgamegeek4390
Komplexität0/5
Yucata.de hat eine Lizenz für die Onlineversion dieses Spiels. Ein großes Dankeschön geht an die Rechteinhaber (Autor und/oder Verlag und Graphiker), die es möglich machen, dass dieses Spiel kostenlos hier gespielt werden kann.
Carcassonne - Jäger und Sammler - Regeln

Bereits tausende Jahre, bevor die Gegend um die heutige Stadt Carcassonne mit ihrer mächtigen Burg entstand, war dieses Gebiet besiedelt. Die Menschen jagten wilde Tiere, sammelten Beeren und fingen Fische, um ihr tägliches Überleben zu sichern. Noch heute belegen fantastische Höhlenmalereien und urzeitliche Funde das Leben von damals.

Spielvorbereitung

Die Startkarte mit dem Vulkan wird offen in die Mitte des Tisches gelegt. Die 78 weiteren Landschaftskarten werden gemischt und in einem verdeckten Stapel gehalten. Ebenso werden die 12 Bonuskarten gemischt und verdeckt als ein Stapel bereit gelegt. Jeder Spieler erhält 5 Stammesmitglieder und 2 Hütten einer Farbe seiner Wahl.

Spielziel

Die Spieler legen Zug um Zug die Landschaftskarten. Es entstehen Wiesen, Wälder und Flüsse, auf denen die Spieler ihre Stammesmitglieder und Hütten einsetzen können, um Punkte zu ergattern. Da man sowohl während des Spiels als auch am Ende Punkte erhalten kann, steht der Sieger erst nach der Schlusswertung fest.

Spielablauf

Wer an der Reihe ist, führt die nachfolgenden Aktionen in der angegebenen Reihenfolge aus:

  1. Der Spieler erhält eine neue Landschaftskarte und legt sie an das Spielfeld an.
  2. Der Spieler kann eines seiner Stammesmitglieder oder eine seiner Hütten aus seinem Vorrat auf die soeben gelegte Karte setzen.
  3. Sind durch das Anlegen der Karte fertige Wälder oder Flüsse entstanden, werden diese jetzt gewertet.

Landschaftskarte legen

Als erstes erhält der Spieler eine Landschaftskarte und legt sie dann an. Dabei muss er folgendes beachten:

  • Die neue Karte (in den Beispielen rot umrandet) muss mit mindestens einer Seite an eine oder mehrere bereits ausliegende Karten angelegt werden. Ein Anlegen nur Ecke an Ecke ist nicht zulässig.
  • Alle Wiesen, Flüsse und Wälder müssen fortgesetzt werden.
  • Ganz selten kann eine Karte nicht angelegt werden, weil es keine zulässige Verbindung gibt. In diesem Fall wird sie aus dem Spiel genommen und der Spieler bekommt eine neue Karte, die er dann anlegt.
Der Fluss und die beiden Wiesen werden fortgesetzt. Der Wald wird fortgesetzt.
Auf der linken Seite wird der Wald, auf der unteren Seite die Wiese fortgesetzt. So z.B. darf nicht angelegt werden.

Stammesmitglied oder Hütte setzen

Hat der Spieler die Karte gelegt, kann er 1 Stammesmitglied oder 1 Hütte setzen:
Dabei muss er Folgendes beachten:

  • Er darf immer nur 1 Stammesmitglied oder 1 Hütte setzen.
  • Er muss das Stammesmitglied oder die Hütte aus seinem Vorrat nehmen.
  • Er darf das Stammesmitglied oder die Hütte nur auf die soeben gelegte Karte setzen.
  • Er muss sich entscheiden, auf welchen Teil der Karte er das Stammesmitglied setzt.
    Entweder er setzt ein Stammesmitglied als
    Sammleroder als Fischeroder als Jäger
    in einen Waldauf einen Flussauf eine Wiese
    Oder er setzt eine Hütte
    auf einen Fluss oder See
    Setzt der Spieler das Stammesmitglied als Jäger ein, so wird es nicht aufrecht hingestellt, sondern die Figur wird flach auf eine Wiese gelegt. Näheres dazu und zu den Hütten später.
  • Auf den durch die neue Karte verbundenen Wäldern, Flüssen bzw. Wiesen darf kein anderes Stammesmitglied (auch kein eigenes) stehen. Dabei spielt es keine Rolle, wie weit das andere Stammesmitglied entfernt ist. Was damit gemeint ist, verdeutlichen am besten folgende Beispiele:
    Blau kann nur einen Jäger einsetzen
    In dem Wald steht bereits ein Sammler
    Rot kann sein Stammesmitglied als Sammler oder Fischer einsetzen,
    als Jäger aber nur auf der kleinen Wiese (roter Pfeil)
    Auf der großen Wiese befindet sich bereits ein Jäger

    Es ist dennoch möglich, dass mehrere Figuren auf einem zusammenhängenden Gebiet (Wald, Fluss, Wiese) stehen. Mehr dazu später. Gehen einem Spieler im Laufe des Spiels die Stammesmitglieder oder Hütten aus, so kann der Spieler nur eine Karte anlegen. Aber keine Angst: Man erhält Stammesmitglieder auch wieder zurück (siehe unter "Rückkehr der Stammesmitglieder zu ihren Besitzern"). Hütten dagegen bleiben bis zum Ende des Spiels stehen. Nun ist der Zug des Spielers zu Ende, und der nächste Spieler ist an der Reihe.
    Ausnahme: Ist durch das Anlegen der Karte ein Fluss oder ein Wald fertig gestellt worden, so wird jetzt gewertet, bevor der nächste Spieler mit seinem Zug beginnt. Fertig gestellte Wiesen spielen keine Rolle.

Wertung fertiger Flüsse und Wälder

Ein fertiger Fluss

Ein Fluss ist fertig, wenn er entweder von Seen oder von Quellen begrenzt wird, oder wenn er einen geschlossenen Kreis bildet. Ein Fluss kann zwischen diesen Begrenzungen beliebig lang sein. Ein Spieler, der auf einem fertigen Fluss alleine einen Fischer stehen hat, erhält für jeden Abschnitt des Flusses 1 Punkt. Falls der Fluss durch 1 oder 2 Seen begrenzt wird, zählt jeder Fisch ebenfalls 1 Punkt.
Rot erhält 6 Punkte. Der fertige Fluss besteht aus 3 Abschnitten (1, 2, 3). Jeder Abschnitt zählt 1 Punkt. Der See am Abschnitt 1 enthält 1 Fisch, der See am Abschnitt 3 enthält 2 Fische. Das ergibt nochmals 3 Punkte. Rot erhält 3 Punkte (2 Abschnitte und 1 Fisch). Auch wenn Blau die neue Karte angelegt hätte, um seinen Wald zu vergrößern, erhält Rot die Punkte, da der Fluss fertig ist und er dort einen Fischer hat.


Achtung: Der Spieler, der den Fluss fertig gestellt hat, ist meistens auch derselbe, der dort einen Fischer hat und die Punkte erhält. Das muss aber nicht so sein. Es kann vorkommen, dass ein Spieler einen Fluss fertiggestellt und ein anderer Spieler dort einen Fischer hat und die Punkte kassiert, wie im Beispiel oben.

Ein fertiger Wald und die Bonuskarten

Ein Wald ist fertig, wenn er komplett von Wiesen umgeben ist (d.h. keine offene Seite mehr hat, an die noch Wald angelegt werden kann) und wenn er innen keine Lücke aufweist. Ein fertiger Wald kann beliebig groß sein. Ein Spieler, der in einem fertigen Wald alleine einen Sammler stehen hat, erhält für jedes Waldstück 2 Punkte.

Rot erhält 4 Punkte.

Nach der Wertung wird festgestellt, ob in dem Wald Goldklumpen zu sehen sind. Ist das der Fall, bekommt der Spieler, der den Wald fertig gestellt hat, 1 Karte vom Bonusstapel. Er legt die Bonuskarte an einer beliebigen Stelle nach den üblichen Legeregeln an und darf auch 1 Stammesmitglied oder 1 Hütte auf diese Karte setzen, wenn er will. Löst er durch diese Aktion wieder eine Wertung aus, so wird auch diese sofort durchgeführt. Allerdings bekommt er keine weitere Bonuskarte, wenn er erneut einen Wald mit Goldklumpen fertiggestellt hat (es gibt also keine Kettenreaktion). Ist der Bonusstapel aufgebraucht, bekommt man keine Bonuskarte.

Zusammengefasst:

  • Der Spieler, der einen Sammler im fertigen Wald hat, erhält die Punkte.
  • Der Spieler, der den Wald fertig gestellt hat, zieht die Bonuskarte. Zu dem Beispiel unten: Hat Rot den Wald fertig gestellt, erhält er sowohl die Punkte als auch die Bonuskarte. Hat z.B. Blau den Wald fertig gestellt, erhält Rot die Punkte und Blau die Bonuskarte.
  • Die Bonuskarte darf an jeder beliebigen Stelle des Spielfeldes angelegt werden.
  • Unabhängig davon, wie viele Goldklumpen ein Wald enthält, wird immer nur eine Bonuskarte gezogen.
  • Enthält der Wald keine Goldklumpen, darf keine Bonuskarte gezogen werden.

Die Bonuskarten werden später beschrieben.

In diesem fertigen Wald sieht man Goldklumpen. Daher wird 1 Bonuskarte gezogen. 2 Punkte je Waldstück. Rot erhält 10 Punkte.

Was passiert, wenn mehrere Stammesmitglieder in einem fertigen Wald oder Fluss stehen?

Durch geschicktes Anlegen der Karten können durchaus mehrere Sammler in einem Wald oder mehrere Fischer auf einem Fluss stehen. Bei der Wertung eines fertigen Waldes oder Flusses wird zunächst ermittelt, ob ein Spieler mehr Stammesmitglieder als alle anderen hat. Dieser erhält dann die Punkte allein. Haben mehrere Spieler die meisten Stammesmitglieder, so erhalten alle die volle Punktzahl.

Die neu gelegte Karte verbindet die zuvor getrennten Wälder.
Danach stehen mehrere Figuren im selben Wald.

Rückkehr der Stammesmitglieder zu ihren Besitzern

Nachdem ein Fluss oder ein Wald fertig gestellt und gewertet worden ist - und nur dann -, kehren die dort eingesetzten Stammesmitglieder zu ihren Besitzern zurück. Der oder die Spieler nehmen sie zu sich zurück und dürfen sie ab dem nächsten Zug wieder in einer beliebigen Rolle neu einsetzen. Es ist aufgrund der Aktionsreihenfolge möglich, im selben Zug ein Stammesmitglied zu setzen, sofort zu werten und das Stammesmitglied wieder zurück zu bekommen. Dabei muss man

1. mit der neuen Karte einen Wald oder einen Fluss fertig stellen,
2. einen Sammler oder Fischer setzen,
3. den fertigen Wald oder Fluss werten,
4. den Sammler bzw. Fischer zurücknehmen.
Bekommt der Spieler noch eine Bonuskarte, kann er auch das eben zurückbekommene Stammesmitglied gleich wieder einsetzen, wenn er will.

Hütten

Hütten müssen immer auf einen Fluss oder See gesetzt werden. Einer Hütte gehört ein gesamtes Flusssystem. Ein Flusssystem umfasst alle zusammenhängenden Flüsse und wird nicht durch Seen unterbrochen. Es endet erst an den Quellen oder am Rand der Spielfläche. Hütten werden nur am Ende des Spiels gewertet.


Das Flusssystem links gehört Blau.
Das Flusssystem rechts gehört Rot.
Beim Einsetzen ist zu beachten: Auf dem gesamten Flusssystem darf sich keine weitere Hütte befinden, weder eine eigene noch die eines Mitspielers (gleiche Regel wie beim Einsetzen von Stammesmitgliedern). Einmal gesetzt, können Hütten nicht mehr zurückgenommen werden. Achtung: Hütten und Fischer 'behindern' sich gegenseitig nicht.
Die blaue Hütte darf eingesetzt werden.Der rote Fischer darf eingesetzt werden.

Die Wiese

Wiesen werden nicht gewertet. Sie dienen nur dazu, Jäger aufzunehmen. Einmal gesetzt, verbleiben sie dort bis zum Spielende. Aus diesem Grund werden die Jäger auf die Wiese gelegt. So kann man sie deutlich von den stehenden Fischern und Sammlern unterscheiden, die man im Spiel wieder zurückbekommen kann.

Jäger bringen erst am Ende des Spiels Punkte (siehe Schlusswertung).
Links: Alle 3 Jäger haben ihre eigene Wiese. Wald, Flüsse und das Ende der Auslage trennen die Wiesen voneinander ab.Rechts: Nach dem Anlegen der neuen Karte sind die Wiesen verbunden. Alle 3 Jäger befinden sich nun auf einer Wiese.
Man beachte: Der Spieler, der die neue Karte gelegt hat, darf keinen Jäger setzen, da auf der nun verbundenen Wiese bereits Jäger sind.

Spielende

Am Ende des Zuges, in dem die letzte Landschaftskarte (nicht Bonuskarte!) gelegt wurde, folgt die Schlusswertung. Nicht fertig gewordene Wälder und Flüsse werden nicht mehr gewertet.

Schlusswertung

Wertung der Hütten

Der Spieler, der allein 1 Hütte auf einem Flusssystem hat, bekommt für jeden Fisch in diesem Flusssystem 1 Punkt. Haben mehrere Spieler die meisten Hütten im selben Flusssystem, bekommen alle diese Spieler die volle Punktzahl. Hat 1 Spieler die meisten Hütten, erhält er allein die Punkte. Für die Wertung der Hütten spielt es keine Rolle, ob ein Flusssystem abgeschlossen (fertig) ist oder nicht. Auf diese Weise werden alle Hütten gewertet.
Blau erhält 5 Punkte (5 Fische).

Wertung der Jäger auf den Wiesen

Der Spieler, der allein 1 Jäger auf einer Wiese hat, erhält folgende Punkte: Jedes Wild, jedes Mammut und jeder Auerochse (nur auf Bonuskarten) bringt 2 Punkte. Säbelzahntiger sind Konkurrenten um die Nahrung. Sie jagen nur das Wild, an ein Mammut oder einen Auerochsen wagen sie sich nicht heran. Für jeden Säbelzahntiger auf der Wiese wird ein Wild weniger gewertet. Der Rest an Wild, sowie die Mammuts und Auerochsen werden dann zusammengezählt. Sollten sich auf einer Wiese einmal mehr Tiger tummeln als Wild, gibt es keine Minuspunkte.
Haben mehrere Spieler die meisten Jäger auf einer Wiese, so bekommen alle die volle Punktzahl. Hat 1 Spieler die meisten Jäger, erhält er allein die Punkte. Für die Wertung der Jäger spielt es keine Rolle, ob eine Wiese abgeschlossen (fertig) ist oder nicht. In dieser Weise werden alle Jäger auf den einzelnen Wiesen gewertet.

  • Wiese 1: 1 Wild. Grün erhält 2 Punkte
  • Wiese 2: 1 Wild, 1 Mammut, 1 Tiger. Gelb und Rot erhalten jeweils 2 Punkte für das Mammut, das Wild gehört dem Tiger.
  • Wiese 3: 2 Wild, 2 Mammuts, 1 Auerochse, 1 Tiger. Rot hat die meisten Jäger. Er alleine erhält die 8 Punkte (2 Mammuts = 4 Punkte, 1 Auerochse = 2 Punkte, 1 Wild = 2 Punkte).
  • Wiese 4: 2 Tiger, 1 Wild. Blau erhält keine Punkte, auch keine Minuspunkte.

(Zur Verdeutlichung sind auf Wiese 3 Tiger und Wild mit grünen Scheiben abgedeckt. Diese Regel wird im Brettspiel aus Gründen der Übersichtlichkeit empfohlen.)
Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Beschreibung der Bonuskarten

Sie müssen nach den üblichen Legeregeln gespielt werden. Zusätzlich gibt es folgende Besonderheiten:

Das Feuer verjagt alle Tiger auf der Wiese -
auch wenn kein Jäger auf der Karte liegt.
Auf dieser Wiese wird das gesamte Wild gezählt
Jede Pilzgruppe in einem fertigen Wald bringt bei der
Wertung dieses Waldes zusätzlich 2 Punkte.
Jeder Auerochse bringt bei der
Wertung der Jäger 2 Punkte.
Legt ein Spieler diese Karte und einen Jäger auf die Wiese neben die Kultstätte,
so bekommt nur er die Punkte. Andere Jäger auf der gesamten Wiese bekommen
keine Punkte, unabhängig davon, wie viele Jäger es sind. Achtung! Beim Einsetzen des
Jägers darf sich - wie üblich - kein weiterer Jäger auf dieser Wiese befinden!

Übersicht: Wo kriegt man die Punkte?

Punkte während des Spiels

Abgeschlossene Wälder 2 Punkte pro Plättchen, +2 Punkte pro gefundene Pilzgruppe
Abgeschlossene Flüsse 1 Punkt pro Plättchen, +1 Punkt pro vorhandenem Fisch in Seen

Punkte am Ende des Spiels

Jäger auf der Wiese 2 Punkte pro Tier; jeder auf der Wiese vorhandene Tiger nimmt ein verfügbares Wild weg
Hütten auf Flusssystem 1 Punkt pro Fisch im Flusssystem

 
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